Beton-Recycling auf dem Vormarsch

Gut geformter Beton leistet unschätzbare Dienste über Jahrzehnte. Und nach dem formellen Dienstende werden die Bestandteile immer öfter in neuen Anwendungen wieder zum Leben erweckt. Doch auch im Umgang mit Frischbeton in den Produktionsstätten der Kirchdorfer Concrete Solutions geht kein Tropfen des wertvollen Werkstoffs verloren. Ein Hoch auf den Stoffkreislauf!

Die Baurohstoffbranche in Österreich ist ein internationales Musterbeispiel in Sachen gelebter Kreislaufwirtschaft: Ganze 91 % (!) der verbauten Rohstoffe werden mittlerweile bereits wiederverwendet – so mussten zum Beispiel im Jahr 2019 von den insgesamt 11,5 Mio. t mineralischen Bau- und Abbruchabfällen nur 11 % deponiert werden. Aus dem Rest entstehen laufend wieder neue Anwendungen in der Bauindustrie. In diesem Sinn werden Stein, Sand, Kies und Zement nicht einfach „konsumiert“, sondern versehen quasi in Form eines gigantischen „Baustoffspeichers“ lediglich ihren Dienst. Am Ende der Lebensdauer angelangt, finden sich laufend neue Anwendungen für die abgebauten und aufbereiteten mineralischen Baurestmassen.

Frischbeton-Recycling bis auf den letzten Tropfen

Auch der Umgang mit Frischbeton – und hier insbesondere dem im Fertigteilwerk anfallenden „Restbeton“ – fügt sich immer mehr in das Konzept einer optimalen Kreislaufwirtschaft ein. Während früher mit dem anfallenden Restbeton oft diverse Stützbauwerke errichtet oder andere Verbesserungen am eigenen Werksgelände realisiert wurden, wird heute der anfallende Restbeton bereits bis auf den letzten Tropfen recycliert, noch bevor er aushärten kann. Wir haben bei Franz Buschmüller, Geschäftsführer der MABA Fertigteilindustrie GmbH, nachgefragt, was sich in Sachen Beton-Recycling an den Produktionsstätten der Kirchdorfer Concrete Solutions tut.

DI (FH) Franz Buschmüller hat in der MABA
Fertigteilindustrie bereits die Basis geschaffen,
um in Zukunft den Einsatz von Beton mit einem
Recycling-Anteil von 30 % zu ermöglichen.

Herr Buschmüller, Beton-Recycling ist in aller Munde. Worum geht es hier genau?
Hier geht es zum einen um den im laufenden Produktionsprozess anfallenden Restbeton, der in unseren modernen Mischanlagen mittlerweile bis auf den letzten Tropfen wieder ausgewaschen wird. Hier werden sowohl die Zuschlagstoffe als auch das anfallende Wasser wieder vollständig in den Produktionsprozess zurückgeführt, sodass keine Abfallstoffe anfallen. Das aktuell sehr intensiv diskutierte Thema ist jedoch die Recyclierung von Beton, der quasi am Ende seiner Lebensdauer wieder abgebaut wird und für den wieder neue Anwendungen infrage kommen. Hier sind wir als Kirchdorfer Concrete Solutions laufend am Forschen und Testen, wie sich Beton mit einem hohen Recycling-Anteil in der erforderlichen Qualität umsetzen lässt. 

Ist das Thema „Recycling-Beton“ sozusagen bereits marktreif?
Im Prinzip ja. Wir haben in diversen Forschungskooperationen, unter anderem mit der TU Wien, sowie in Zusammenarbeit mit unserer konzerneigenen Rohstoffsparte bereits alle Vorbereitungen getroffen, um Beton mit einem Recycling-Anteil von 30 % zu verwenden. Die Herausforderung dabei ist natürlich, die entsprechenden Qualitätsanforderungen, die an die jeweiligen Anwendungen gestellt werden, mit den aus Altbeton gewonnenen Zuschlagstoffen zu garantieren. Von technischer Seite sind wir mit entsprechenden Partnern, die diese recyclierten Zuschläge aufbereiten, absolut bereit, Recycling-Beton einzusetzen. Für eine breite Anwendung müssen jedoch auf dem Gebiet der Normen und Qualitätsstandards noch die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit es auch von der Anwenderseite her möglich ist, diesen Recycling-Beton entsprechend einzusetzen.

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