
Als erster Anbieter in Österreich hat Kirchdorfer Concrete Solutions die Zulassung von Lärmschutzelementen bzw. Lärmschutzwänden für Eisenbahngeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h der Österreichischen Forschungsgesellschaft
Straße-Schiene-Verkehr (FSV) erlangt. In einem umfangreichen Prüfprogramm wurden sowohl die massiven LSW-Elemente aus Phonobloc®-Holzbeton als auch Wandverkleidungen mit Phonobloc®-HB-Absorptionskörpern statisch und dynamisch getestet.
Bei Lärmschutzmaßnahmen zählt nicht nur die Reduktion der Lärmbelastung, sondern auch die Haltbarkeit über den gesamten geplanten Lebenszyklus zu den wesentlichen Kriterien. Bei Eisenbahnen, die mit hoher Geschwindigkeit nahe an Lärmschutzwänden entlangfahren, ist die Beanspruchung solcher Einrichtungen besonders hoch. Denn die auftretenden Lasten sind physikalisch hochkomplex und müssen daher in entsprechenden Laborversuchen simuliert werden.
5 Millionen Lastwechsel für 50 Jahre
Im Zuge der Zertifizierung der neuesten Generation von Lärmschutzwänden der Kirchdorfer Concrete Solutions wurden die komplexen aerodynamischen Lasten vorbeifahrender Züge unter anderem mit fünf Millionen Lastwechseln in einer Prüfeinrichtung simuliert. Doch nicht nur das – für die Errichtung moderner Hochgeschwindigkeitsstrecken musste sogar ein neues Prüf- und Zulassungsverfahren für Lärmschutzsysteme im hochrangigen Netz der Österreichischen Bundesbahnen entwickelt werden. Insbesondere, um deren erforderliche Lebensdauer von 50 Jahren im Hinblick auf die bei höheren Geschwindigkeiten auftretenden Lasten zu gewährleisten.
Neuentwicklung für 5-fach höhere Belastung
Rein optisch unterscheiden sich die neuen Phonobloc®-LSW- und Absorberelemente für Wandverkleidungen kaum von jenen, die seit Jahren erfolgreich bei Lärmschutzinstallationen an Straßen wie Bahnstrecken zum Einsatz kommen. Der Unterschied liegt vielmehr in der optimierten Bewehrung, speziellen Absorbersteinen, sowie einem besonders leistungsfähigen Verbund zwischen Trag- und Absorberschicht.
Ein an der Lärmschutzwand entlangfahrender Zug verursacht nämlich hohe Druck- und Soglasten sowie Auslenkungen, die das gesamte System in einen dynamisch erhöhten Schwingungszustand versetzen, der eine konventionell berechnete statische Belastung um das 5-Fache überschreitet.
Ein wesentlicher Faktor ist dabei nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die aerodynamische Zugform: So verursacht z. B. ein ÖBB Railjet bei 250 km/h ähnliche Lasten wie ein ICE bei 300 km/h. Insbesondere bei Güterzügen reichen daher auch schon wesentlich geringere Geschwindigkeiten aus, um die Lärmschutzsysteme ermüdungsrelevant zu belasten. Nach erfolgreicher Erprobung und Zertifizierung sind die neuesten Lärmschutzeinrichtungen von Kirchdorfer Concrete Solutions mittlerweile bereits auf Hochgeschwindigkeitsstrecken der ÖBB sowie der Deutschen Bahn im Einsatz und schlucken dort nicht nur die hohen Belastungen, sondern natürlich auch den Lärm!

