Jährlich geht in Österreich eine nicht unbeträchtliche Menge an Wasser verloren – sowohl in der Wasserversorgung als auch in der Entsorgung von Abwasser. Während die Wasserverbände permanent daran arbeiten, alte und undichte Leitungssysteme zu erneuern, bleiben insbesondere die Privatgrundstücke ein großes Problem hinsichtlich undichter Kanalsysteme. Ein Plädoyer für weniger Pfusch und mehr Qualität beim Abwasseranschluss.
Als Haus- bzw. Grundstückseigentümer sind Sie in den meisten Fällen von Gesetz wegen verpflichtet, Abwässer in das öffentliche Kanalsystem einzuleiten – Stichwort „Anschlusszwang“. Was jedoch nicht geregelt ist bzw. überprüft wird, ist, ob dieser Anschluss auch tatsächlich dicht ist. Anders als zum Beispiel in vielen deutschen Bundesländern, wo regelmäßige Dichtheitsüberprüfungen vorgeschrieben werden, sind die österreichischen Häuslbauer hier künftig stärker in die Pflicht zu nehmen.
Großes Netz, hoher Verlust
Insgesamt beträgt die Länge sämtlicher Trinkwasser- und Abwasserleitungen in Österreich weit über 300.000 km – das ist fast die Distanz zwischen Erde und Mond. Und nur ca. die Hälfte davon betrifft das öffentliche Netz. Der Rest befindet sich nämlich auf Privatgrundstücken und in den Häusern – und der Wasserverlust auf Privatgrundstücken ist schier enorm und stellt insbesondere die Abwassersysteme vor immer größere Herausforderungen. Denn die vielen undichten Kanäle und Schächte auf Privatgrundstücken führen nicht nur zum Verlust des Abwassers und zur Kontamination des Bodens bzw. zur Verunreinigung des Grundwassers. Die Folge ist auch der massive Eintritt von „Fremdwasser“ in das Abwassersystem – durch Grundwasser bzw. Regenwasser.
Im Schnitt „verbraucht“ jeder Einwohner ca. 130 Liter Wasser pro Tag, das nach dem Gebrauch ins Abwassersystem eingeleitet und in einer Wasseraufbereitungsanlage entsprechend gereinigt wird. Dort kommt aber oft ein Vielfaches des tatsächlichen Verbrauchs bei den über 600 Abwasseraufbereitungsanlagen in Österreich an. Und dieser Fremdwassereintritt stellt die gesamte Abwasserinfrastruktur vor große Herausforderungen. Eine zusätzliche Folge sind kaputte und verstopfte Kanäle, die die Kosten weiter in die Höhe treiben.
Zu viel Pfusch beim Abwasseranschluss
Die Kanal- und Abwasserbetreiber appellieren daher verstärkt an Häuslbauer und Grundstückseigentümer, bei den Abwasserleitungen und Schächten auf professionelle Qualität zu setzen und die verlässlichen Produkte, wie sie etwa von der TIBA Austria über Handelspartner auch verstärkt an Endkunden angeboten werden, entsprechend fachgerecht einzubauen.
In Österreich gehören sie zu den Experten, wenn es um das Thema Dichtheitsprüfungen geht: Ing. Thomas Egger und Herbert Egger. Die Südsteirer sind mit einer akkreditierten Prüf- und Inspektionsstelle für Dichtheitsprüfungen aller Art, Schulungen sowie einer Eich- und Kalibrierstelle für elektrische Durchmessgeräte und Manometer selbstständig. Wir sprechen darüber, wieso regelmäßige Dichtheitsprüfungen so relevant sind, worauf es bei Tiefbauprodukten im Hinblick auf die Dichtheit ankommt und warum entsprechende Maßnahmen so wichtig für den Schutz von Trink- und Grundwasser, Boden und damit auch unserer Umwelt sind. Thomas Egger über den aktuellen Stand nachhaltiger Kanaltechnik.
Herr Egger, seit wann gibt es Dichtheitsprüfungen überhaupt?
In den 80er-Jahren hat sich dann aufgrund der einsetzenden Digitalisierung so einiges getan – man ging weg von handschriftlichen Protokollen und nutzte neue Technologien. Herbert Egger war da europaweit einer der führenden Köpfe, denn er hatte die Idee, verlässlichere Aufzeichnungen mit den Möglichkeiten der Digitalisierung im Bereich der Dichtheitsprüfungen zu machen.
Gemeinsam mit insgesamt drei weiteren Technikern wurden dann eigene Messgeräte entwickelt, welche im Jahr 1990 die Zulassung zur Eichung beim Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen erlangten.
Damit konnten sich nicht nur Dichtheitsprüfer zum ersten Mal rechtlich absichern, sondern auch der Endkunde bekam damit bei einer Prüfung höchstmögliche Rechtssicherheit.
Seit den 90er-Jahren sind ja inzwischen doch einige Jahre vergangen. Wie sieht es in Österreich heute bei Dichtheitsprüfungen aus?
Wir haben meines Wissens nach in Österreich weltweit einen der höchsten – wenn nicht sogar den höchsten – Level von Dichtheitsprüfungen, vor allem im Bereich der Abwasserentsorgungsinfrastruktur.
Dass das heute so ist, ist unter anderem dem Einsatz des Umweltministeriums in den 90er-Jahren zu verdanken, das hier seit Ende der 90er-Jahre stichprobenartige Kontrollen und Überprüfungen durchgeführt hat.
Das hatte natürlich eine Verbesserung der Prüfungen sowie der Produkte zur Folge.
Inzwischen weist die Kanalinfrastruktur in Österreich eine meiner Meinung nach geschlossen hohe Qualität auf, denn man hat erkannt, dass es durchaus sinnvoll ist, regelmäßig Dichtheitsprüfungen durchzuführen und auf langlebige, hochwertige Produkte zu setzen. Es gibt hier natürlich auch eine Vielzahl an Gesetzen, Normen und Behördenvorgaben, die darauf ebenfalls Einfluss haben. Schließlich geht es heutzutage am Ende immer darum, möglichst ressourcenschonend sowie mit Blick auf die Umwelt zu arbeiten.
Gerade das Wasser als Lebensgrundlage ist eine besonders schützenswerte Ressource, die vor Verunreinigungen durch Lecks in der Kanalisation oder unnötigem Wasserverlust bei Trinkwasserleitungen unbedingt bewahrt werden sollte. Auch im privaten Bereich gibt es hier durchaus Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen, zum Beispiel durch hochwertige Hausanschlussschächte, die – wenn sie richtig positioniert sind – eine einfache Wartung und Prüfung ermöglichen.
Inwieweit tragen Betonfertigteilhersteller mit ihren Kanaltechnikproduktion zum Schutz von Grund- und Trinkwasser bei?
Ich habe selbst einige Jahre für einen Hersteller gearbeitet und weiß, dass die Bemühungen von Firmen wie der TIBA AUSTRIA hinsichtlich der Qualität sehr groß sind. Heutzutage sind die Produkte aufgrund der jahrelangen Erfahrung und neuer Entwicklungen sehr gut, vor allem im Hinblick auf die Langlebigkeit.
Gerade die Langlebigkeit ist im Bereich der Kanaltechnik unglaublich wichtig. Da haben Bauwerke aus Beton eindeutig einen Vorsprung. Langjährige Expertise im Bereich der Betonfertigteilproduktion bedeutet für den Konsumenten, dass man sich auf eine hohe Qualität verlassen kann. Zusammengefasst: Technisch ausgereifte, langlebige Produkte schützen uns besser vor der voranschreitenden Verschmutzung von Wasser und Boden, sowie Trinkwasserverschwendung und sind auch maßgeblich an der gesamten Wirtschaftlichkeit beteiligt.